Philosophen und Philosophinnen sind der Weisheit gegenüber freundschaftlich oder amourös gesinnt. Zumindest der Etymologie des Wortes Philosophie nach.
Ähnlich, vielleicht mit Höhen und Tiefen, ist das Verhältnis zwischen Philosophie und Architektur. Seit jeher ergänzen sich beide Disziplinen gegenseitig. Während Aristoteles (um ein Beispiel zu nennen) auf den „architéktōn“ verweist, um metaphorisch über die sittlichen Tugenden der Regierenden zu sprechen, rekurrieren Architektinnen und Architekten vermehrt auf philosophische Positionen um ihre Werke theoretisch zu untermauern.

Hat Architektur Philosophie nötig und wenn ja welche? Ziel des Seminars ist die Erprobung philosophischen Denkens. Es geht also darum, Philosophie in erster Linie als hermeneutisches Instrumentarium für Architektur zu verstehen. Mit anderen Worten: Architektur philosophisch denken. Anhand ausgewählter Texte werden wir historisch-systematisch arbeiten: Denkströmungen aus der Vergangenheit sollen gleichermaßen wie Fragen der unmittelbareren Gegenwart behandelt werden.

 Die erste Seminarsitzung dient dem Kennenlernen und dem Ausloten der persönlichen Interessen. Arbeitsweise und Prüfungsmodus werden ebenfalls beim ersten virtuellen Treffen besprochen. Sollte sich die Corona-Situation im Laufe des Semesters ändern, sind Seminarsitzungen mit physischer Anwesenheit erwünscht.

Das Seminar ist in vier bzw. fünf Abschnitten gegliedert. Die jeweils erste Sitzung pro Abschnitt dient zur Einführung und Orientierung in das zu behandelnde Themenfeld. In den anderen beiden Sitzungen geht es um die Lektüre und Diskussion zweier Texte, die sowohl einen historischen als auch einen zeitgenössischeren Ansatz vermitteln. Die Texte befassen sich mit der Erörterung von Begriffen und Fragestellungen, die ebenfalls für die Architektur relevant sein können (z.B. Raum, Zeit, Schönheit, Demokratie, Phänomene, Medien, Virtualität usw. usf.).

NB: Die Texte werden schrittweise digital zur Verfügung gestellt und sind im Vorfeld der einzelnen Sitzungen zu lesen.