
Das Seminar untersucht kuratorische Praktiken vor dem Hintergrund von gegenwärtigen Herausforderungen ans Ausstellungsmachen.
Vollzieht sich die Auseinandersetzung mit der eigenen Verstrickung der Kunstwelt in koloniale, ökologische und ökonomische Zusammenhänge seit Dekaden, so lässt die pandemische Situation diese Fragen aktuell im Brennglas erscheinen. Im Seminar werden wir in einem ersten Block grundlegende Fragen und Theorien zum Ausstellungsmachen verhandeln: Wie entstehen Ausstellungen von Gegenwartskunst? Kuratieren heißt Rahmen setzen, zu programmieren, mit Künstler_innen zusammen zu arbeiten und konkrete Inszenierungen im Raum zu realisieren. Welche Rolle spielt das leibliche Erleben von Ausstellungen dabei – sowohl in der Konzeption als in der Rezeption? Welche Fragen stellen sich in Bezug auf Zugänglichkeit, Nachhaltigkeit und Repräsentation? Wie gestaltet sich das Verhältnis von Lokalem und Globalem? In einem zweiten Teil werden wir gemeinsam mit digitalen Formaten experimentieren und uns fragen, inwiefern diese verwendet werden können, um komplementäre oder andere Erfahrungsräume von Kunst zu generieren, die nicht vorgeben einen Ausstellungsbesuch zu ersetzen, sondern weitere Modalitäten von Wahrnehmung ermöglichen. Scheinbedingung ist die aktive Teilnahme am Seminar, die dafür vorbereitenden Lektüre- und Rechercheaufgaben sowie eine mündliche Präsentation.
Zeit: Wöchentlich. Freitags, 16-18 Uhr
Ort: Zoom
oder
TAXISPALAIS Kunsthalle Tirol
Maria-Theresien-Straße 45
6020 Innsbruck