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M2 MIDTERM 2016: Other media, other architecture / Bettina Schlorhaufer & Davide Tommaso Ferrando

6.12.2016

Programm

07.12.2016 midterm mit einem Vortrag von Giacomo Pala.

10:00 midterm Präsentation

14:00 Vortrag über „Giovanni Battista Piranesi: The rule of imagination“ von Giacomo Pala.

Architekturtheorie, HSB 11
Architekturgebäude EG
Technikerstrasse 21c
6020 IBK

 

In diesem Semester wird das Master Entwerfen von Architekturtheorie untersuchen, wie soziale Medien die Produktion, Interpretation und Übermittlung von Architektur verändern.

Laut dem „Digital in 2016 Bericht“ gibt es 2,31 Milliarden Nutzer von Social Media auf der ganzen Welt, die durchschnittlich zwei Stunden pro Tag auf ihren Benutzerkonten verbringen. Der Zugriff auf soziale Medien von Smartphones, anstatt Computern, wird immer mehr zur Regel und führt zu einer Umwandlung von der Konsumierung des Inhalts in einem wachsenden Strom von schnellen und fragmentierten Interaktionen, die fast alle Zwischenräume des Alltags erfassen. Im sich rasant verändernden und verworrenen Umfeld sozialer Medien ist die Arbeit mit visuellen Inhalten (Bilder, Filme und Animationen) grundlegend geworden. Diese Inhalte erregen die  Aufmerksamkeit der Leser stärker und haben mehr Potenzial viel weiter verbreitet zu werden, als geschrieben Inhalte. Eine Bedingung, die hervorragend zur architektonischen Praxis und zum Wissen über Gestaltungsprozesse passt, welche schon immer stark auf „Bildern“ basieren und sich daher besonders für die Kommunikation über Social Media eignen.

Das strategische System von Bildern, Filmen und Animationen, darf nicht als nebensächliches betrachtet werden. Tatsächlich ist dieses System im Informationszeitalter in starkem Maße (wenn nicht ausschließlich) für die Art und Weise verantwortlich, wie wir Raum und gebaut Wirklichkeit im Allgemeinen wahrnehmen. Das Wort „Architektur“ definiert in diesem Sinne nicht einfach eine Menge von Theorien und Werken, sondern ein kulturelles System, das aus „Konstruktionen“ – Gebäuden, Schriften, Bildern, Filmen etc. -, ihrer gegenseitigen Beziehungen und ihrer persönlichen und kollektiven Interpretationen besteht.

Seit den 1990er Jahren weist eine zunehmend Zahl an akademischen Studien auf ein wachsendes Interesse an der Präsenz von Architektur in den Medien hin, mehr sogar, als in der Wirklichkeit: eine Verlagerung des Fokus die im Kurs „Andere Medien, andere Architektur“ untersucht, interpretiert und erweitert werden soll. Führt diese Verlagerung zu einem Rückzug von sozialen Belangen in den Bereich der Kultur? Kann Architektur in sozialen Medien eine radikale Neuinterpretationen der Disziplin erzeugen? Welche Art von sozialem Leben und ökonomischer Ordnung werden von der Architektur im Zeitalter der sozialen Netzwerke generiert? Was sind die Kommunikationstechnologien, die Architekten heutzutage zur Verfügung stehen haben? Können sie die Art und Weise, wie Architektur geschaffen, interpretiert und übermittelt wird, neu definieren?

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