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SE Theorie der Landschaft / Bettina Schlorhaufer

14.03.2016

„Wie die Bedeutung aller Zeichensysteme, so muss auch die gesellschaftliche Aussage der Landschaft gelernt sein. Es gibt keine naive Beziehung zur Landschaft vor aller Gesellschaft, es sei denn die des Ausbeuters zu dem Auszubeutenden. Der Naive kann die Landschaft nicht sehen, denn er hat ihre Sprache nicht gelernt. Oder, um es mit dem tiefgründigen Satz des Medienforschers Marshall Mc-Luhan zu sagen: ‚Environments are invisible‘; die Landschaft ist so unsichtbar, wie die Sprache unhörbar ist; sichtbar oder hörbar sind nur Farben und Laute, aber die Erscheinungen, die sie in den Sinnen der Empfänger hervorrufen, müssen erst erforscht werden. Ist es ein Zufall, daß der erste Schilderer der Landschaft blind war – Homer?“
(Lucius Burckhardt, in: Die Ware Landschaft, Wien 1977)

Landschaft lässt sich als ein Spezialfall von Raum auffassen. Räumliche Erfahrung ist landschaftlicher Erfahrung vorgelagert, die Konstitution bzw. „Konstruktion“ von Landschaft geschieht stets in einem räumlichen sowie in einem gesellschaftlichen Kontext. Im Lauf des Seminars wird deutlich, dass Landschaft aus unterschiedlichsten Perspektiven konzeptualisiert wird: in Bezug auf die Möglichkeit ihrer Lesbarkeit, ihr Verhältnis zur Stadt – aber auch in Bezug auf ihre Gestaltung zu einer Ware, die einfach so „verbraucht“ werden kann, z. B. in Freizeitwirtschaft und Tourismus.

In diesem Zusammenhang ist auch die Frage wichtig, wie man Analysen und Reflexionen über „Landschaft“ in Form von Zeichnungen und Diagrammen darstellen kann.

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