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VO Cultural Studies / Peter Volgger

12.09.2017

Die Cultural Studies zielen ihrem Ansatz nach auf eine Beschäftigung mit Alltagspraktiken, alltäglichen kulturellen Konflikten und Fragen soziokultureller Verhandlungen von Identität im Spannungsfeld von Macht. Der Fokus richtet sich auf aktuelle Entwicklungen und Objekte der Gegenwartskultur, die auf ihre diskursiven, politischen sowie lebensweltlichen Implikationen und Kontexte hin analysiert werden. Versteht man Architekturtheorie als das Verstehen realer Kräfte, die Architektur produzieren und das Beobachten, auf welche Art und Weise Architektur zustande kommt, so geht es bei den dabei entstehenden Phänomenen um eine kulturelle Artikulation im Sinne der Cultural Studies.

EINLEITUNG – HISTORISCHE VORLÄUFER DER CULTURAL STUDIES

Der erste Teil geht auf die historischen Vorläufer der Cultural Studies ein: Marxismus (Marx und Engels), Psychoanalyse (Freud) und Kritische Theorie (z. B. Theodor W. Adorno und Max Horkheimer). Dabei geht es um das Verhältnis der Kultur zu ihren materiellen Voraussetzungen bei Marx, den Kulturbegriff (Unbehagen, Unbewusstes) bei Freud und die Rolle der Kritik an der Massengesellschaft (Kulturindustrie) bei Adorno.

WICHTIGE POSITIONEN DER CULTURAL STUDIES

Der zweite Teil geht auf den Kontext der Entstehung der Cultural Studies (Pop Art, Popular Culture) und die Positionen der wichtigsten Vertreter ein. Die wesentlichen Merkmale der Cultural Studies werden anhand der Surfkultur in den USA erklärt. Zudem werden das Verhältnis von Macht, Kultur und Identität und die Phänomene der Individualisierung, Amerikanisierung und Globalisierung mit Beispielen aus der Architektur vertieft.

PRADAS NEUE KLEIDER

Der dritte Teil konzentriert sich auf das Phänomen der ‚Mode’ und zeigt anhand wichtiger Vertreter der Semiotik (z. B. Barthes, Eco), wie Mode als Sprache oder Zeichensystem gelesen werden kann, welche Entwicklungen es darin gibt, bzw. welche Rolle der ‚Mythos’ dabei spielt. Anhand von Beispielen aus der Architektur (‚Epicenter von Prada’) sollen diese Tendenzen aus der Perspektive der Cultural Studies beleuchtet werden.

WHAT IS NATURE?

Die Vorlesung geht auf die Frage ein, welche Rolle ‚Natur’ für uns spielt, warum die Naturverehrung den Charakter einer Religion annehmen kann, warum immer wieder das Bedürfnis, der Natur nahe zu sein, auftaucht.
Warum hat ‚Natur’ für uns eine schon ideologische Bedeutung und was bedeutet das für uns als Architekten?
Natürlich werden dabei auch Beispiele aus der Architektur diskutiert.

TIROL ISCH LEI OANS

Der 4. Teil widmet sich den ‚Cultural Landscape Studies’ und geht auf ironische, aber auch kritische Weise auf Phänomene in Tirol ein. Anhand von Arbeiten von Studenten bzw. der Analyse von Positionen verschiedener Künstler wird über Landschaft als kulturelle Formation nachgedacht. Dabei spielt der Medienbegriff in den Cultural Studies eine wichtige Rolle.

 

Termine:
Mo 02.10., 09.10., 16.10., 23.10., 06.11., 13.11. immer von 17:00-19:00 Uhr

 

Abb.: Richard Mosse

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