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SE Sonderkapitel der Architekturtheorie / Anna Luison

7.09.2021

DOMESTI-CITY

Seit Frühling 2020, dem Beginn des ersten Lockdowns, richtete sich das Leben nach Innen. Während dieser schwierigen Zeit haben überlasteten Häuser eine Vielzahl von Funktionen und Aktivitäten aufgenommen. Diese Faktoren haben die Grenzen und das Potenzial des häuslichen Raums gedehnt und getestet und ihn wieder in das Augenmerk der Architekturszene und der breiten Öffentlichkeit gerückt.

Soziokulturelle, wirtschaftliche und architektonische Prozesse, die bereits vor der Pandemiekrise stattfanden, haben sich exponentiell verstärkt: die Hybridisierung von Produktions- und Konsumräumen, die Verschmelzung und Überlappung des Privaten mit dem Öffentlichen, die Verflechtung und gegenseitige Abhängigkeit von materiellen und digitalen Kräften.

Der häusliche Raum, der im allgemeinen als ein introvertierter, von der Außenwelt getrennter Raum betrachtet wird, ist von diesen Veränderungen nicht nur betroffen, als vielmehr hat er zu ihrer Entstehung wesentlich beigetragen. Diese Beziehungen artikulieren sich auf der Ebene des Innenraums, in seiner Organisation, seiner räumlichen Verteilung und in den Objekten, die diesen Raum kolonisieren. Betrachtet man diese Phänomene aus einer breiteren Perspektive, so stellt sich die Verbindung zwischen dem häuslichen Raum und den Medien, insbesondere den digitalen Medien, als eine grundlegende Voraussetzung für das Verständnis des Themas heraus.

Durch die Betrachtung von Schlüsseltexten und die Analyse vergangener und gegenwärtiger Innenraumprojekte und Installationen wird dieses Seminar die Entwicklung des häuslichen Raums und seine aktive Rolle bei der Definition und Etablierung sozialer und architektonischer Transformationen untersuchen.

Erstes Treffen Gruppe 1: 11.10.21 um 17:15 / Studio Architekturtheorie
Unterrichtssprache für Gruppe 1: Englisch
Bild: Home.Invisible Landscapes, MAIO Architects, 2018

 

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